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Zollgebühren und Transportkosten
Wer sein Smartphone selbst aus Asien importiert, der muss bei einem Warenwert ab 22 Euro nur noch die Einfuhrumsatzsteuer (EUSt.) in Höhe von 19 Prozent bezahlen. Wer sich jetzt freut und denkt "prima, da kann ich mir ja ein echtes Handy-Schnäppchen schießen" der macht die Rechnung ohne die Logistikunternehmen, die dem Asien-Käufer für Transport und die Erledigung der Zollformalitäten im Zuge des Einkaufs in China in der Regel noch weitere Kosten aufs Auge drücken. Kann das Smartphone beim Import wegen CE oder Markenrecht nicht abgefertigt werden und bleibt bei Zoll respektive Marktüberwachung hängen, dürfte dem Schnäppchenjäger spätestens dann sein "Internet-Schnäppchen" bitter aufstoßen. In so einem Fall bitten auch diese Behörden den Käufer nochmals "extra" zur Kasse.
Wir haben in verschiedenen China-Shops selber eingekauft und ermittelt, welche Kosten beim Smartphone-Kauf in China konkret anfallen. "Spezialversicherungen" oder "Zollversicherungen", wie sie von einigen China-Händlern angeboten werden, haben wir nicht genutzt. Die Händler haben uns die Mobiltelefone jeweils mit DHL Express Worldwide zugesandt. Hier unsere Erfahrungen, welche Zusatzkosten beim Kauf eines Smartphones in China derzeit in Deutschland sowie Österreich entstehen:
Grundsätzlich sind diese Kosten abhängig von Gerätepreis und der Verweildauer beim Zoll. Richtig teuer wird es, falls DHL beim Kunden wegen Unstimmigkeiten bei der Rechnung und dem Preis nachfragen muss und/oder der Zoll das Smartphone wegen der fehlenden CE-Kennzeichnung nicht abfertigt.
Für die Verzollung des China-Handys erhebt DHL Express Deutschland (Stand 07/2016) eine Kapitalbereitstellungsprovision in Höhe von 2 Prozent der verauslagten Einfuhrabgaben (Zoll und EUSt.), mindestens aber 12,50 Euro. zuzüglich MwSt.
Muss DHL im Rahmen der Einfuhr des Geräts aus China noch Unklarheiten, wie zum Beispiel den Gerätepreis mit dem Käufer abklären, und es kommt zur Lagerung der Ware im Zolllager wegen der Verzögerung der Zollabfertigung, dann wird die Lagerung ab dem 3. Tag mit einem Betrag von 5,00 Euro pro Tag lagergeldpflichtig. Kommt es zur Nachverzollung respektive zu nachträglichen Änderungen des Abgabenbescheides, wie zur Änderung von Werten, Tarifnummern, Herstellungsland oder Handelsbedingungen, um ggf. die Einfuhrabgaben zu korrigieren, dann werden hierfür extra pauschal 40,00 Euro fällig.
DHL Österreich zählt erst ab dem 5. Tag, stellt dann aber 28 Euro zuzüglich MwSt. in Rechnung. In Österreich kommen in jedem Fall 3 Prozent der Zollgebühren oder mindestens 12 Euro als Bearbeitungsgebühr durch den DHL Express Import dazu.
Laut Auskunft des Deutschen Zoll entstehen dem Asien-Käufer im Falle einer weitergehenden Überprüfung der Sendung, wie das zum Beispiel bei einer fehlenden CE-Kennzeichnung des Geräts der Fall wäre, dann obendrauf Lagerkosten in Höhe von 0,50 Euro/Tag. Da der Zoll aber Beträge unter 5 Euro nicht erhebt, erfolgt die Berechnung erst ab dem 10. Tag.