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Defekte Festplatte, ddrescue
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Hallo,
ich benötige Hilfe im folgenden Fall:
Tatbestand: 2,5“-SATA HDD, 1TB, zu 50% gefüllt mit Fotos, NTFS-formatiert. Tod. Fast.
Ziel: möglichst alle Fotos retten
Problem: Nach etwa 10s Datentransfer stellt die Platte ihren Dienst ein. Alle Device-Kommandos inkl. Reset gehen in Timeout. Keine abnormalen Geräusche hörbar.
Mit ddrescue kann man einige kBytes in diesen 10s lesen, aber dann ist auch hier (ohne Block-Fehler) einfach Schluss und das Programm friert ein. Egal ob von vorne, mitte oder hinten gelesen wird. 10s ist das magische Limit.
Das Problem ist vom Rechner und Anschluss der HDD unabhängig. USB-Wandler, direkt SATA, vieles probiert.
- Welche Optionen (außer kostenpflichtige Dienste) habe ich?
- Hat jemand Erfahrungen mit ddrescue für diesen Fall?
Ich wäre sehr dankbar für aberwitzige Vorschläge (in die Kühltruhe legen), wilde Vermutungen (EMV und Alufolie) und erst recht praktische Ratschläge.
Viele Grüße
Thomas -
Als Programm kann ich TestDisk bzw. PhotoRec empfehlen, damit hab ich schon gute Erfahrungen gemacht.
Für deinen Fall wäre wohl ein Heißluftfön interessant um Kalte Lötstellen zu reparieren.
Eine schlechte möglichkeit, schalte die Festplatte immer an und aus (Automatiseirt) um Lesen zu können. Dann musst du halt Blockweise 5kb oder was geht bevor sie aussteigt.
Riskante Idee, kauf dir exakt das gleiche model nochmal und bau die Elektronik um. -
Das mit dem umbauen der Elektronik hatte ich vor einigen Jahren schon einmal bei einer Festplatte versucht. Hat leider nicht funktioniert. Ich weiß nicht, ob die Hersteller irgendwelche Daten im ROM des Controllers abspeichern, die für den Zugriff auf die Plattendaten notwendig sind (Kalibrierung, Verschlüsselung, Serialnumber,...) war ja jeden Fall trotz einfacher Montage ein Schuss in den Ofen (jaja, die Platinen waren vom gleichen Model, sogar das Herstellungsquartal hatte gepasst).
Heißluftfön... Da habe ich Respekt vor. Da kann auch schnell was kaputt gehen. Und wenn es die Streckverbinder sind, die mir wegschmelzen.
Aus/Anschalten. Da habe ich eine Story zu erzählen. Vielleicht mal über ein gemeinsammes Bier... Beteiligt ist einer der größten Serverhersteller und etliche hundert Serverblades. Seitdem mag ich ixo-Schrauber.
Aber vielleicht mache ich das tatsächlich? 100MB/s bei usb2, 10s Datentransfer, 30s Turn-around-Zeit. 1TB -> 1% = 3*schalten = 300*30s = 150 min -> in 3 h fertig ??
Theoretisch.
Was macht ddrescue in dem Fall? Kann ich da was im mapfile überprüfen, ob das zielführend ist?
Photorec kommt erst später, wenn das Image fertig ist. Auf die defekte Platte loslassen macht keinen Sinn.
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@Stabilostick sagte in Defekte Festplatte, ddrescue:
Das mit dem umbauen der Elektronik hatte ich vor einigen Jahren schon einmal bei einer Festplatte versucht. Hat leider nicht funktioniert.
Das hatte ich schon befürchtet, hab es aber nie getestet und dachte einen Versuch ist es Wert.
Mit ddrescue habe ich keine Erfahrung.
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Früher war das mit der Elektronik auf jeden Fall möglich (20 Jahre her), haben wir mehr wie einmal gemacht - ich würde mir eine gebrauchte gleichen Models kaufen und es einfach probieren - ist evtl auch von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Ich frage mich auch gerade, was im ROM liegen soll, eigentlich können es ja nur Startsektoren etc sein und die müßten immer gleich sein, soweit darüber keine Herstellungstolleranzen ausgeglichen werden.
Edit: Sonst die Platine ausbauen und bei 80 Grad in den Backofen - wäre zumindest einen Versuch wert
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Warum gerade 80°C?
SnAgCu-Lot hat eine Schmelztemperatur von ca. 217°C und bei Reflowlöten werden etwa 235°C für einige Sekunden angestrebt.
Du machst mich neugierig.
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ich kann es dir nicht genau erklären, hängt vermutlich mit den Kunststoffen zusammen, Rückleuchten von Autos werden zum öffnen bei 80 Grad in den Ofen gelegt, um den Kleber weich zu bekommen.
Und überall wird dir 80 Grad empfohlen, wenn z.B. eine Grafikkarte oder die Playstation probleme mit dem HDMI Port haben.Denke mal, es reicht um den Kontakt in den Lötstellen wieder herzustellen, verhindert aber ein Schmelzen der Kunststoffe auf den Platinen. Man sagt in der Regel so ca. 30 Minuten in den Ofen.