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Zu beachten beim Kauf einer Synology?
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Hallo zusammen,
hab noch keinerlei Erfahrungenmit ioBroker, bisher hat lediglich ein Arbeitskollege mir gezeigt, was man damit alles feines machen kann.
Wir wollten es per Dockercontainer auf meinem QNAP NAS installieren, aber mein QNAP ist zu alt und unterstützt kein Docker.
Ein Rasperry scheint nicht wirklich genug Power zu haben, um zielführend ioBroker darauf laufen zu lassen.
Daher überlege ich nun, ob ich nicht mein QNAP gegen ein neueres Synology tausche (hatte auch schon andere Probleme mit dem QNAP, so dass dies nicht der einzige Tauschgrund wäre).Jetzt möchte ich natürlich sicherstellen, dass das neue NAS auch ausreichend dimensioniert ist.
In dem Sticky-Thread "kompatible Hardware" steht leider nichts dazu.
Was wären also die Mindestvoraussetzungen, um ioBroker ohne Probleme laufen lassen zu können?Gruß und danke vorab
oetzi -
@oetzi sagte in Zu beachten beim Kauf einer Synology?:
Was wären also die Mindestvoraussetzungen, um ioBroker ohne Probleme laufen lassen zu können?
Gruß und danke vorab
oetziDie kannst Du ja problemlos von der Leistung eines PI ableiten.
Bei einer NAS ist allerdings der Prozessor entscheidend. Während der PI mit seinem ARM keine Probleme hat, benötigt Docker eine x86 CPU.Bis auf den RAM beim PI ist also die Aussage, er wäre nicht leistungsfähig genug eigentlich nicht korrekt.
ioBroker läuft bei ganz vielen problemlos auf einem PI.Ich habe ioBroker auch eine Zeitlang auf einer Synology im Docker laufen gehabt, bin allerdings wieder davon weg, weil zum Einen sind die Synology NAS so aufgebaut, dass native Anwendungen immer auf einer der Datenplatten ausgeführt werden und dies sind nunmal in 99% aller Fälle HDDs.
Eine 24/7 Anwendung mit entsprechendem Zugriff in den 24/7 verhindert aber auch zwangsläufig den Standby der Festplatte und das hat mir nicht gefallen.
Zuvor habe ich ioBroker auf einer Slebstbau-NAS (OMV) laufen gehabt, wo der Rechner ein i5 mit 16GB RAM und die Systemplatte eine SSD war. Den Unterschied merkt man deutlich und die Datenplatten haben mit ioBroker auch nix am Hut gehabt, so dass sich alle brav schlafen legen konnten.Mittlerweile läuft ioBroker bei mir auf einem MacMini mit macOS Mojave, einem QuadCore i7 und ebenfalls 16GB RAM.
Wenn Du allerdings die Docker-Lösung haben willst, die i. Ü. auch absolut problemlos gelaufen ist, solltest Du bei der Synology einfach drauf achten, dass sie im RAM aufrüstbar ist und über mindestens einen Celeron verfügt. Es gibt einige Berichte über Drittanbieter RAM Riegel, die in verschiedenen Modellen laufen, aber eben auch Modelle, bei denen ausschließlich der völlig überteuerte Synology RAM verbaut werden kann. 8GB insgesamt sollten reichen. Für Virtualisierung dann eben 16GB, was auch glaube ich das Maximum bei einer Syno darstellt.
Ob 1, 2, 4 oder 5 Bay richtet sich nach Deinen Ansprüchen. Ich würde allerdings immer eine 2-Bay NAS kaufen um Daten und Dienste/DSM voneinander getrennt zu haben.
Leistungsmäßig wirst Du eigentlich ab den J und Play Geräten vollumfänglich bedient, leider haben die einen Realtek Prozessor verbaut.Ich selbst habe eine DS918+ 4-Bay mit einem QuadCore Prozessor Celeron (1,5GHz) X86 64bit und 8GB RAM als Hauptdatenspeicher und habe keinerlei Performanceprobleme gehabt. Virtualisierungen sind hierbei auch möglich, bei den Modellen darunter je nach Serie nicht mehr.
Um Docker laufen zu lassen, brauchst Du allerdings mindestens einen x86 Prozessor, womit die Modelle DS218, DS218play und DS218j alle rausfallen.
Lediglich die DS218+ verfügt über einen Celeron als DualCore Variante und wäre preislich gesehen der Einstieg.
RAM ist aufrüstbar, aber leider keine Virtualisierungen möglich.Wenn es Virtualisierungen sein müssen, oder später gewünscht werden, dann geht es ab der DS718+ los.
Die ist leistungstechnisch identisch mit meiner DS918+, hat aber nur 2 Einschübe, sofern die reichen. -
Vielen Dank schon mal für die sehr ausführliche Antwort!!
Das das NAS bzw. die Platte dann nicht mehr in den Standby geht, ist eine wertvolle Info. Das hatte ich bisher nicht gewusst.
Könnte ich in ein 2-Bay NAS nicht theoretisch eine große HDD für Daten, etc. reinpacken und eine kleine SSD für den ioBroker? Macht das Sinn?Gibt es denn sonst noch Alternativen?
Ich will ja erstmal meine Erfahrungen sammeln, daher wäre eine Lösung optimal, die nicht direkt zu teuer oder aufwändig wird und für den Einstieg und ein paar Spielereien darüber hinaus ausreicht. Wenn ich dann immer noch Lust auf das ganze habe und es noch größer aufziehen will, kann ich ja immer noch auf die Master-Lösung umsteigen -
@oetzi sagte in Zu beachten beim Kauf einer Synology?:
Ich will ja erstmal meine Erfahrungen sammeln,
Dann nimm einen RasPi 2/3..
für die ersten Versuche bis hin zu etwa 15-20 Adaptern reicht dieser vollkommen.
Manche NAS haben sogar weniger leistungsfähige Hardware -
Nicht, dass ich falsch verstanden werde.
Auch Systemeigene Dienste halten die Festplatte auf der sie laufen wach.
Dafür packt man ja auch Serverplatten in eine NAS, die dies durchaus vertragen.
ioBroker im Docker hat aber bei mir dafür gesorgt, dass alle Platten wach blieben.
Seitdem der Docker Container runter ist, legen sich alle Platten, die mit Surveillance Station, Musik Station und den aktivierten Dateidiensten nichts zu tun haben, wieder brav schlafen, so wie es sein soll.
Es gibt irgendwo im Netz auch Workarrounds dafür, die allerdings bei mir nicht wirklich funktioniert haben.Du kannst natürlich auch eine SSD dort einbauen. Es wird nur dabei keinen Unterschied machen. Die Zugriffszeiten sind auch mit einer HDD völlig passabel und die DS918+ hat auch die Möglichkeit M.2 Blade SSDs als schnellen Cache zu verbauen, wobei ich davon Abstand genommen habe, denn in der Regel sind es ja Echtzeitanwendungen, die dort laufen und ein Cache würde nur beim Zugriff sehr vieler User hier eine Verbesserung der Zugriffszeit erwirken.
Aber ganz klar gesagt, ein ioBroker im Docker auf einer NAS ist keine schlechte Lösung. Mir war allerdings der Idle-Modus der restlichen Festplatten, auf die vielleicht nur 1x pro Woche zugegriffen wird, wichtiger. Aber das ist mein persönliches Szenario.
Alternativen gibt es sonst genug. ioBroker läuft ja auf nahezu jeder Plattform und auf jeder Hardware. Ein NUC käme in Frage, ein "Mini-PC" käme in Frage, eine virtuelle Maschine auf nem Mac, auf ner Windowskiste, oder unter Linux kommt in Frage. Voraussetzung ist halt, dass es 24/7 läuft. Da bietet sich eine NAS natürlich an.
Ich habe wie gesagt auch vorher eine PI gehabt, ebenso ein Selbstbau NAS und später auch den Docker Container auf der Synology. Mir hat nur bei der NAS Geschichte (auch unabhängig vom Ruhezustand der Festplatten) nicht zugesagt, dass meine Bewegungsdaten und auch teilweise "Erst"-Sicherungsdaten immer parallel auf dem System vorgehalten wurden.
ioBroker in "produktive" Systeme zu integrieren war mir von Anfang an befremdlich. Von daher ist ein PI für ein paar Euro schon völlig ok, den man dafür abstellen kann, wenn nicht der limitierte RAM wäre, der früher oder später, je nach steigendem Anspruch eben nicht mehr ausreicht. Ohne eine umfangreiche Visualisierung wird man mit dem auch durchaus glücklich.
Ich glaube die beste Lösung ist, wenn irgendwo ein Druckserver oder Mailserver oder sowas läuft, der in einer VM dann ioBroker auch noch zur Verfügung stellt.
Nichts weiter zu tun, als regelmäßig zu sichern und sonst keine "produktive" Bewegung seiner Bestandsdaten da drauf.Wenn Deine QNAP sonst noch reicht und mit Patches versorgt wird, würde ich die weiter so nutzen, wie bisher und mir für ioBroker nen gebrauchten NUC oder sowas holen. Vielleicht auch so ein Lenovo oder HP Mini-Dingens und erstmal nur ioBroker nativ in einer Linux-Umgebung drauf laufen lassen. Ein alter Pentium reicht dafür völlig aus, den man dann irgendwo im Keller ans LAN hängt und vergisst.
Wenn später dann noch weitere Ansprüche hinzukommen, kann man sich VMs aufbauen und somit das Potential von einem tatsächlichen x86 Rechner ausnutzen. ioBroker selbst wird wohl nie mehr als ne 1GHz CPU und vielleicht 2GB RAM benötigen um wirklich umfangreich ausgestattet arbeiten zu können.
Die Ansprüche kommen nur auf Basis des Stromverbrauchs, der Lautstärke, der Ausbaufähigkeit und den sonstigen Anwendungen zustande, die man sich überlegt noch drauf laufen zu lassen.
Mein MacMini würde wahrscheinlich 100erte Instanzen von ioBroker verwalten können, ohne auch nur 1x den Lüfter anzuwerfen. Ähnlich ist es aber auch bei der Performance von einem NUC oder sogar einer DS918+. Für ioBroker allein sind die alle völlig überdimensioniert.Es ist oft eben nur ein nice-to-have.
Wenn Du irgendwo noch nen alten Laptop mit mobile Pentium ausgraben kannst, oder Dir für ein paar Euro einen 2008er oder 2009er MacMini gebraucht kaufst, hast Du mehr als genug Power für ioBroker und sparst Dir bis zu, oder sogar mehr als 1.000€ für ne neue NAS (eventuell mit neuen Serverplatten).
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Ich habe eine ds218 und habe der zusätzliche 8 GB RAM spendiert... (50€)insgesamt 10gb. Ich komme vom pi3, kein Vergleich, läuft perfekt.
Wenn eine Nas gekauft werden soll, spricht da nix dagegen. -
Oh man, die Qual der Wahl also.
Nochmals vielen lieben Dank für die sehr ausführlichen Infos!Der Stromverbrauch wäre für mich auch ein relevanter Faktor, gleichzeitig aber sehr schwer zu sagen was in welcher Kombination am Ende mehr oder weniger verbraucht. Ob jetzt z. B. mein QNAP + ein NUC für ioBroker am Ende weniger verbraucht als ein neues NAS bei dem dann die Platten dauerhaft laufen finde ich selber so gut wie nicht zu ermitteln.
Daher tendiere ich zu einem neuen NAS, dann habe ich eine all-in-one Lösung und muss nicht mehrere Systeme nebeinander pflegen.
Ein DS218+ scheint für mich am zielführensten zu sein, da ich da Docker drauf laufen lassen kann (warum ist das eigentlich vom Prozessor abhängig?).
RAM scheint bei dem Modell auch erweiterbar und preislich ist es im Rahmen. Das passt also. -
@oetzi sagte in Zu beachten beim Kauf einer Synology?:
Der Stromverbrauch wäre für mich auch ein relevanter Faktor
Sieh mal hier:
Gestern habe ich meiner DS916+ mit 4 Platten) eine Erweiterung 513 (erstmal mit zwei Platten) hinzugefügt.
Was mich wunderte ist dass der Stromverbrauch de Schrankes, nach Abschluss sämtlicher Kopier und einrichtvorgänge gerade mal um knapp 8W gestiegen ist.In (an der Messsteckdose) dem Schrank befinden sich:
- 24Port Switch
- USV
- DS 916+
- 513
- 2x Tinkerboard
- 1x Cubietruck mit SSD
- ein NUC für ioBroker
- kleine HM-wired Installation mit 2x 12/14 I/O, LAN-Gateway, Netzteil,
- 1x HM CFG LAN Adapter
- 12V Lüfter
- HM-Aktor für Kleinspannung
- Fritz!WLAN Repeater 1750
Ich hoffe ich habe nichts vergessen
@oetzi sagte in Zu beachten beim Kauf einer Synology?:
warum ist das eigentlich vom Prozessor abhängig?
Weil es NAS gibt, deren Prozessor schwächer als der eines SBC ist
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@oetzi sagte in Zu beachten beim Kauf einer Synology?:
(warum ist das eigentlich vom Prozessor abhängig?).
@Homoran sagte in Zu beachten beim Kauf einer Synology?:
Weil es NAS gibt, deren Prozessor schwächer als der eines SBC ist
Nun, eine DS218play mit dem RTD1296 (ich kenne die Bezeichnung von dem Cortex des Pi nicht) hat aber durchaus ähnliches Potential. Wer weiß, vielleicht ist er sogar leistungsfähiger.
Der Grund liegt schlicht und ergreifend beim Paketmanager von Synology. Dort gibt es kein Docker für ARM-CPUs.
Ob aus gutem Grund oder nicht, kann ich nicht sagen. Da müssten mal Leute berichten, die Docker auf ihrem Pi oder einer ARM Synology laufen haben und wie zufrieden die damit sind. Ich kann mir aber Vorstellen, dass dies leistungsmäßig am oberen Ende läuft.Du kannst natürlich auch Docker auf eine Synology mit ARM CPU installieren, aber eben nicht über den Paketmanager und daher muss man die Integration ins System komplett selbst machen. Anleitungen gibt es genug im Netz. Das ist am Ende dann aber eine Bastellösung, auf die ich mich nicht verlassen würde, wenn auf der NAS halt die Dienste laufen, die ich neben meinen gespeicherten Daten "produktiv" benötige. Und daher gebe ich auch keine Empfehlungen für Produkte, bei denen das eigentliche Vorhaben nicht Out-Of-The-Box funktioniert.
Offiziell ist bei Synology der Einsatz von Docker auf Systemen mit ARM Prozessor nicht unterstützt. Ebenso wie dort auch keine Virtualisierungen möglich ist. Ab der DS218+ ist das alles möglich, wird vom Paketmanager unterstützt, man bekommt systemseitig die Updates und Support, da die bereits eine x86 CPU besitzt und Synology das eben zur Voraussetzung macht.
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@mehrwiedu
Alles klar, danke erneut für die Erklärung. -
@oetzi hast Du mal über ne kleine NUC nachgedacht wenn dir der Raspi zu klein erscheint ? Hier sind einige auf eine NUC umgestiegen, alleine schon weil beim Raspi gerne mal die SD Karten sterben.....und schon die kleinste NUC mit Celeron läuft wie die Hölle ....
Gruss